HNA online 12.02.2008 (Hans-Peter Niesen)

Neuer Weg aus der Krise
HSG Nörten-Angerstein peilt in akuter Abstiegsnot Fusion mit der HSG Plesse an

Nörten-Hardenberg. Krisenstimmung verbreitete sich am Sonntagabend in der Sporthalle an der Bünte. Die Verbandsliga-Handballer der HSG Nörten-Angerstein ließen nach dem 23:33 (15:15)-Debakel gegen TuS Bergen deprimiert die Köpfe die Köpfe hängen. Neun Spieltage vor Saisonende taumeln sie dem Abstieg entgegen, zu deutlich sind die Leistungsdefizite. Nur noch ein Wunder kann den Klassenerhalt sichern.

Die HSG-Verantwortlichen blicken der Situation ins Auge und suchen neue Perspektiven. Eine wahrscheinliche Option ist die Fusion mit der benachbarten HSG Plesse zur HSG Hardenberg-Plesse. Ein Zusammengehen mit der benachbarten Spielgemeinschaft aus dem Bovender SV, Tuspo Reyershausen und SV Eddigehausen würde sich die Basis vor allem bei der Jugend verbreitern, ein Neuaufbau wäre möglich.

Während die HSG Plesse in einer Versammlung jüngst die Pläne nahezu einstimmig abgesegnet hat, steht das Votum der HSG Nörten-Angerstein noch bevor. Am kommenden Freitag will sie über eine mögliche Fusion entscheiden.

Dass die Verbandsliga-Männer neue Impulse benötigen, wurde im Spiel gegen Bergen dokumentiert. 30 Minuten lang konnte die Mannschaft von Trainer Dietmar Böning-Grebe einigermaßen mithalten. Nach dem Seitenwechsel brach sie jedoch regelrecht ein. Technische Fehler zu Hauf, fehlendes Zusammenspiel, Hypernervosität und Angst vor der eigenen Courage machten es den Gästen aus Bergen zu leicht.

"Uns fehlt ein erfahrener Spieler, der die Fäden zusammenhält", haderte der Trainer. "Die Mannschaft ist dem Druck nicht gewachsen." Der erfahrene Spieler hätte Thorsten Klein sein können. Doch der saß verletzt auf der Zuschauertribüne und rechnet kaum noch damit, dass er in dieser Saison für die Nörtener auflaufen kann.

Viele andere Spieler, die zuvor in niedrigeren Klassen gespielt haben, sind den Anforderungen der Verbandsliga noch nicht gewachsen, auch wenn sie sich individuell gesteigert haben. Vielleicht wäre der Abstieg in die Landesliga vielleicht sogar hilfreich für einen Neuaufbau. Erfolgserlebnisse würden Sicherheit geben und vielleicht rasch den Wiederaufstieg ermöglichen.

Als Fast-Absteiger kann die HSG in den restlichen Spielen unbeschwert aufspielen.

HSG Nörten-Ang.: Ahlborn, Heise, Wilfer - Becker, Glapka 7/6, Reimann 2, Precht 5, Böttcher, Strohschneider, Urban, T. Hoffmann 1, Bergmann, Schindler 4, Wirzing 4.

Der Nörten-Angersteiner Tobias Precht (Mitte) wird von TuS Bergens Dennis Brammer (links) und Dominik Blancbois gestoppt.                                                                    Foto: Niesen