HNA online 10.12.2007

Vergebliche Aufholjagd
Verbandsligaderby: Nörten-Angerstein verliert 31:32 gegen Favorit Katlenburg

Von Gerd Sylla

Nörten-Hardenberg. Dass sich Favoriten in Derbys schwer tun ist eine sportliche Binsenwahrheit, aber nur wenige der 200 Zuschauer am Samstagabend in der Nörtener Halle "An der Bünte" hatten erwartet, dass es zwischen den Verbandsligamännern der HSG Nörten-Angerstein und der stärker eingeschätzen HSG Katlenburg/Wachenhausen am Ende so knapp ausgehen würde.

Gerade noch ein 32:31 (18:13) retteten die konditionell abbauenden Gäste um Spielertrainer Vygandas Petkevicius über die Zeit, nachdem sie zeitweise mit sieben Toren geführt hatten (25:18/41.). Aber die Gastgeber kämpften sich wieder heran und nach dem 28:29 durch den in der zweiten Halbzeit überragenden Nörtener Rechtsaußen Patrick Schindler (54.) war der Rest der spielerisch schwachen, vom körperlichen Einsatz bestimmten Partie reine Nervensache.

"Meine Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen, aber durch einige Fehler in den letzten Minuten vor der Pause wurde der Rückstand etwas zu hoch. Sonst hätten wir die Aufholjagd positiv beendet," bescheinigte Nörten-Angersteins Trainer Dietmar Böning-Grebe seiner Sieben eine gute Leistung.

Die Gastgeber hatten schon vor der Pause mit ihrer zupackenden Abwehr mit Wirzing, Precht, Reimann und Glapka im Zentrum dem Katlenburger Angriffen viel Schwung genommen. Mit starken Einzelaktionen von Jan Knöchel, Pascal Hoffmann und dem überragenden Linksaußen Sascha Heiligenstadt behaupteten die Gäste dennoch eine zunächst knappe (7:5/13.), später auch deutliche (13:7/22.) Führung.

Eine Weile gelang es den Männern um Petkevicius, der sich mehr um den Aufbau, weniger als Torschütze verdient machte, das Spiel zu beruhigen, dann wurde ausgesprochen hektisch. Profiteure waren die Nörtener, bei denen der gut aufgelegte Linksaußen Jens Glapka und Christian Wirzing Tempogegenstöße abschlossen und dafür sorgten, dass die Hausherren im Spiel blieben. Auf 13:16 waren sie heran (30.), ehe sie durch Groshert und Heiligenstadt noch zwei schnelle Tore kassierten die Böning-Grebe später beklagte.

Denn in einer schwachen Nörtener Phase, als sie weder von vergebenen Wurfchancen der Katlenburger von außen, noch von einer Vielzahl von Zeitstrafen der Gäste profitierten, wurde der Rückstand einfach zu groß. Aber dann holten die Nörtener innerhalb von sieben Minuten fünf Tore auf und die Sonderbewachung von Petkevicius durch Becker zeigte erstaunliche Wirkung.

Bei der furiosen Nörtener Aufholjagd, die folgte, war auch eine Portion Pech im Spiel. So, als Pascal Hoffmann mit einem glücklichen Nachwurf das 31:29 der Gäste erzielte (58.) und im Gegenzug der immer stärker werdende Katlenburger Keeper Ingmar Rusch glänzend parierte.

Die offene Deckung in der Schlussminute gegen am ende nur noch vier Feldspieler der Gäste (Zeitstrafen für Koch und Groshert) reichte aber nur noch zum Anschlusstor von Thomas Reimann.

HSG Nörten-Angerstein: Heise, Ahlborn - Glapka 8/2, Reimann 1, Precht 1, Kai Hoffmann 3, Böttcher 1, Strohschneider 2, Urban 2, T. Hoffmann 1, Bergmann, Schindler 5, Wirzing 4, Becker 3.

HSG Katlenburg/Wachenhausen: Rusch - Heiligenstadt 7/1, Kaiser, Burckhardt 3, Petkevicius 3, Groshert 3, Koch 2, P. Hoffmann 9, Jan Knöchel 5, Jens Knöchel, Hogreve.

Allein unter Katlenburgern: Der Nörten-Angersteiner Thomas Reimann (am Ball) hat nur noch Sascha Heiligenstadt vor sich. Die anderen Gästespieler Florian Koch und Jan Knöchel (von links) können dem schnellen Reimann nur noch nachschauen.                             Foto: zel